Bericht Freizeit
Zirkusfreizeit im Sommer 30.07.2021 bis 07.08.2021
Thema der diesjährigen Sommerfreizeit war das Theaterstück „Katharina Knie“ von Carl Zuckmayer. Die Herausforderung dabei bestand zum einen daraus, Theater- und Zirkuselemente sinnvoll und kreativ miteinander zu verbinden, und zum anderen in dieser kurzen Zeit etwas bühnentaugliches und von den Kindern möglichst selbst entwickeltes zu erarbeiten. Hinzu kam, dass 30 Kinder aus unterschiedlichsten Zusammenhängen (wir hatten Kinder aus der Geflüchteten Unterkunft Kappler Knoten und Kinder aus der Erziehungshilfeeinrichtung Timeout dabei) bei wirklich erbärmlichen Wetterverhältnissen zusammen in nur teilweise regentauglichen Zelten zelten durften. Es gab also genügend Treibstoff für zwischenmenschliche Auseinandersetzungen, die auch nicht ausblieben. Zum Glück hatten wir die große Tenne, in der wir gemeinsam die Mahlzeiten einnahmen, in der gebastelt, ausgeruht und sogar trainiert werden konnte. Unsere allabendlichen Rückblick- und Gesangsrunden um das wärmende Feuer herum halfen sehr dabei, die Auseinandersetzungen, die sich glücklicher Weise aber sehr in Grenzen hielten, zu schlichten und das Zusammenwachsen der Gruppe zu stärken. Die intensiven Arbeits-Trainings-Stunden trugen zusehends Früchte, das Stück nahm langsam Gestalt an.
Jedes der Kinder fand eine, oder mehrere Szenen, in der es sich einbringen und ungeahnte Fähigkeiten entwickeln konnte. In den Pausen ließen es sich die Kinder nicht nehmen, gruppenweise an selbstentworfenen Waldhütten zu bauen, von denen einige eine bewundernswerte Baufertigkeit der Kinder verrieten. Neben all dem gab es täglich eine andere Helfergruppe, die beim Essen zubereiten half und mit den zwei Haflinger Pferden ausreiten durfte. Auch die Pferde wurden Teil der Aufführung, die am letzten Tag bei strömendem Regen auf verschiedenen Schauplätzen des Hofgeländes mit Bravour zum Besten gegeben wurde. Nur eines der Pferde war von den Zuschauern und dem rückwärts reitenden Mädchen so irritiert, dass es ausbrach, aber sofort vom gestürzten Mädchen mutig wieder eingefangen und beruhigt wurde. Als alle sich stolz und freudestrahlend verbeugten, hörte endlich der Regen auf und die einzige wirkliche Sommerwärme begann. Beim Abschluss-Singen rotteten sich alle Kinder zusammen und hörten einfach nicht mehr auf zu singen, sie waren zu einer unzertrennlichen Gruppe zusammengewachsen, und das in nicht einmal zehn Tagen.